Geschichte Aichhalder Hansel

Der Hansel, eine jetzt schon über 70 Jahre alte Narrenfigur und eines der ersten Narrenkleider in Aichhalden.

Entstanden, in den 40 er/der 50 er Jahre, gab es nur zwei Hanselkleider, die sehr dem Schramberger Hansel ähnelten und auch eine gelbe Hals-Krausel hatte. Leider geriet das Narrenkleid in Vergessenheit und verschwand Jahrzehnte von der Bildfläche.

Im Jahre 1992, beim 25-jährigen Jubiläum der Hexengilde, wurde der Hansel zu neuem Leben erweckt.

Zur Freude der Zunft belebten bereits mehrere Hansel den Zunftball 1993 mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt .

Der Hansel trägt einen weißen Anzug, der mit verschiedenen Motiven bemalt ist.

Vorne, auf beiden Hosenbeinen, befindet sich je eine Sau, die symbolisch für Aichhalden ist.

Hinten ist ein Bauer mit Sauschwanz in der Hand zu sehen, daneben befindet sich die Bäuerin.

Die Jacke ziert vorne, zum einen ein Eichhörnchen mit Eichblatt, daneben ein Katze. Die Ärmel sind mit Blumenmotiven, sowie mit einem Hahn bemalt.

Der Rücken der Jacke ist eingerahmt von Eichenlaub. In der Mitte ist ein großes Wappen, bei der eine Brandszene zu sehen ist, anspielend auf den „Aichhalder Blitz“.

Vervollständigt wird das schöne Narrenkleid mit zwei „Gschell-Riemen“ und der obligatorischen „Hansel-Krausel“, diese ist grün, die die Farbe der Eichenblätter widerspiegelt. Als Zierde, trägt der Hansel eine karierte Schleife um den Hals. Auf der rechten Jackenseite werden zwei Schnupftücher befestigt.

Die mit feinen Zügen geschnitzte Maske, ist lieblich bemalt und mit einem Rosshaarkranz eingefasst. An der Maske befindet sich die Haube mit Fuchsschwanz. Der Hansel trägt zusätzlich einen „Brezelstecken“.

Um eine Brezel zu ergattern ist folgender Spruch vorzutragen:

Borschtig, borschtig, borschtig isch dia Sau

und wenn die Sau net borschtig isch,

dann gfällt’se dena Narra net!

Borschtig, borschtig, borschtig isch dia Sau!

Aktuell befinden sich 62 Hansel im Umlauf.

Die Hanselordnung wurde durch das hochnotpeinliche Prüfgericht achtbarer Narren freigegeben.

1. Jedes Mitglied der Hanselgilde ist zugleich Mitglied der Narrenzunft  Aichhalden e.V. und untersteht zusätzlich dem Gildeausschuss.
2. Das Narrenkleid, sowie Teile und Grundstoffe zur Herstellung des Narrenkleides werden von der Narrenzunft beschafft und an den Besteller verkauft.
3. Der Aichhalder Hansel soll in seiner ursprünglichen Form und Ausführung grundsätzlich erhalten bleiben. Abweichungen im Zuschnitt, der Bemalung sowie die Farbe und Form der Krausel dürfen nicht vorgenommen werden.
4. Die gemalten Bilder des Narrenkleides, sowie der Maske, sind Wahrzeichen der Narrenzunft Aichhalden und dürfen nur von den von der Narrenzunft beauftragten Unternehmen hergestellt werden. Kleidlesträger, die nicht der Narrenzunft angehören, dürfen diese Symbole nicht tragen.
5. Dem Kleidlesträger sei es ans Herz gelegt, sich nicht übermäßig dem Alkohlgenuss hinzugeben, denn der von ihm getragene Weissnarr sollte eine herausragende Erscheinung sein.
6. Jeder Weissnarr sollte sich bewußt sein, dass eine zahlreiche Beteiligung an Hanselsprüngen eine imposante Erscheinung für die Zuschauer ist. Für den Hanselträger sollte es deshalb zur Selbstverständlichkeit gehören, an den von der Zunft besuchten Veranstaltungen mitzuspringen.
7. Das Hochwerfen der Brezeln an den Häusern sollte vermieden werden, da diese meist nicht aufgefangen werden und somit zu Boden fallen.
8. Die nachfolgende Kleiderordnung muss strengstens eingehalten werden, da alle Hansel gleich angezogen sein müssen:

• Maske mit Haube und Fuchsschwanz
• Kittel und Hose
• grüne Krausel: Die Krausel ist mit kleinen, weißen Puscheln besetzt und wird über der Haube getragen
• Krawatte, die Krawatte ist rot, blau und weiß kleinkariert
• 2 mäßig bunte Schnupfttücher, weden den auf der rechten Seite der Jacke befestigt.
• weiße Handschuhe
• weiße Socken
• G´schell (2 Schulterriemen mit Schellen) die Riemen werden über Kreuz getragen.
• einfarbige, schwarze, höchstens halbhohe Schuhe.
• Brezelstange

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