Entstehung und Geschichte

Das erste selbstgemachte Aichhalder Kleid zur Fasnet, „Der Domino“,
damals aus Bettlaken zusammengenäht, mit Kopf, Gesichts- und Körperbedeckung
war bereits zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg auf den Aichhalder Straßen zur Fasnet bekannt. Soweit ist es aus Überlieferungen bekannt.

Die Geschichte besagt, dass im Februar 1929 der Aichhalder Bürger Eugen Gutekunst,
der sich im damaligen „Domino“ als Maskenträger untauglich fand und somit mehr oder weniger „unverkleidet“ auf den Straßen mit den Dominos teilnahm und an die Bevölkerung Süßigkeiten verteilte, von den umstehenden Kindern und Erwachsenen aus Aichhalden das Prädikat „Narrenvater“ erhielt.

Erst im Jahr 1935, beim damaligen traditionellen Wurstsalatessen zur Fasnet,
wurde der Grundstein gelegt, die Narretei auf einen Verein umzulegen.
Zum 20. Januar 1936 fand im Gasthaus Hirsch Aichhalden die Gründungsversammlung
der Narrenzunft Aichhalden e. V. statt.

Während dem 2. Weltkrieg zwischen 1939 und 1945 war an Fasnet nicht zu denken,
im Jahr 1949 wurde bereits wieder ein Brezelsegen mit Hilfe der Ortsbauern durchgeführt.

Im Jahr 1951 wurde der Aichhalder Hansel geboren und war erstmalig auf der Straße.
Dieser wurde im Jahr 1993 neu ins Leben gerufen, nachdem er einige Jahrzehnte im Schönheitsschlaf wandelte.

Einige Jahre später, 1959 bekamen die Aichhalder Hexe sowie der Herrscher über die Aichhalder Narrenfiguren, der Aichhalder Blitzteufel, ihr Gesicht und wurden schließlich ein Jahr später, 1960, zur Fasnet auf die Straße berufen. Durch die neuen Narrenkleider verlor der Domino immer mehr an Bedeutung und das Narrenkleid, welches zur Jahrhundertwende entstand, starb schließlich aus.

Zuwachs bekam die Aichhalder Fasnet im Jahr 1969, als der Fanfarenzug Aichhalden unter dem Dach der Narrenzunft Aichhalden e. V. sowie die Blitzgarde der Narrenzunft Aichhalden e. V. gegründet wurden.

Im Jahr 1972 wurden das zwischenzeitlich traditionelle Abstauben, der Hexenschlag, das Hexengericht, sowie die Fasnetsverbrennung und das Kleidereinsargen eingeführt.

Zum 11.11.1972 wurde der Aichhalder Sauhirt das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im selben Jahr wurde die Hexengilde gegründet, die im Jahr 1973 den erste Hexenball organisierte und feierte sowie den ersten Hexenwagen, als fahrbares Hexenhaus auf die Straße brachte.

Außerdem wurde im Jahr 1973 das Fasnetsküchlebacken am Fasnetsdienstag ins Leben gerufen.

Die im Jahr 1990 gegründete Hexensportgruppe war zu damaliger Zeit eine Sensation für viele Anhänger der Fasnet aus nah und fern – und das ist sie heute noch.

Einige Jahre später wurde aufgrund großem Interesse von Kindern und Jugendlichen die Jugendhexensportgruppe gegründet, die sich über die Jahre hinweg ebenfalls einen großen Namen gemacht hat und sich viel Anerkennung bei den Narren und Zünften aus nah und fern erarbeitete.

Im Jahr 1993 wurde dann schließlich der Aichhalder Hansel neu ins Leben gerufen,
nachdem dieser rund 40 Jahre nicht auf der Straße zu sehen war.

Nachdem der Fanfarenzug aufgrund Personalmangels kurzzeitig nicht einsatzfähig war,
legte dieser im Jahr 2011 wieder los und nahm zur Fasnet 2012 wieder aktiv am Geschehen teil.

Das gesetzte Ziel eines neuen Hexenwagens wurde im Jahr 2017 in Angriff genommen.
Mit viel Arbeit, Schweiß und Herzblut war es auch möglich, dass dieser zur Fasnet 2018 seine Premiere feiern durfte.

Im Jahr 2021, zum 85. Geburtstag der Narrenzunft Aichhalden e. V., war ein Kinderumzug mit den freien Narrenvereinigungen Waldgau und Mittlerer Schwarzwald geplant, der durch die aktuelle Situation leider nicht durchgeführt werden konnte.

Allerdings denken wir bereits jetzt an die Fasnet 2026, in der wir unser 90-Jähriges Bestehen feiern werden.